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Bernhard Waldenfels
Prominent German philosopher, best known for his work on the theme of the "Other" and for translating and introducing the work of Merleau-Ponty in Germany. He studied philosophy, psychology, classical philology, and history in Bonn, Innsbruck, and Munich. He earned his PhD from the University of Munich in 1959. From 1960–1962, he studied modern French philosophy in Paris with Merleau-Ponty and Ricoeur. In 1967 he finished his Habilitation at Munich. He taught there until 1976 when he was appointed Professor of Philosophy at the Ruhr-Universität Bochum. Since 1999 he is Professor Emeritus. He is a cofounder of the German Society for Phenomenological Research.
Beherzigt man Nietzsches Mahnung, die Moral selbst als Problem zu fassen, so wird der Blick frei für Voraussetzungen, Wirkkräfte und Abgründe der Moral, die nicht selbst moralisch sind. Um den blinden Fleck der Moral zu erkunden, bedarf es einer ethischen epoché. Besondere Angriffsflächen bietet die Standardform einer Gesetzesmoral, der die Rechtfertigung über alles geht, bis ihr die Motivationskraft abhanden kommt. Ihre Aporien und Paradoxien treten unverblümt zutage, wenn man Schlüsselthemen wie Freiheit, Rechtsgleichheit, Macht und Gewalt heranzieht. Diesseits und jenseits der Moral zeigen sich ethische Überschüsse in Form von Tugendmustern, Motivationen, Leidenschaften oder Gesten des Gebens mitsamt einer religiösen Aura. Es begegnen uns fremde Ansprüche, die weder einem allgemeinen Sollen noch einem individuellen Wünschen gehorchen. Also nicht nochmals Aristoteles gegen Kant, sondern eine eigene Form von responsiver Ethik.
Waldenfels Bernhard
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