Schattenrisse der Moral

Bernhard Waldenfels

Beherzigt man Nietzsches Mahnung, die Moral selbst als Problem zu fassen, so wird der Blick frei für Voraussetzungen, Wirkkräfte und Abgründe der Moral, die nicht selbst moralisch sind. Um den blinden Fleck der Moral zu erkunden, bedarf es einer ethischen epoché. Besondere Angriffsflächen bietet die Standardform einer Gesetzesmoral, der die Rechtfertigung über alles geht, bis ihr die Motivationskraft abhanden kommt. Ihre Aporien und Paradoxien treten unverblümt zutage, wenn man Schlüsselthemen wie Freiheit, Rechtsgleichheit, Macht und Gewalt heranzieht. Diesseits und jenseits der Moral zeigen sich ethische Überschüsse in Form von Tugendmustern, Motivationen, Leidenschaften oder Gesten des Gebens mitsamt einer religiösen Aura. Es begegnen uns fremde Ansprüche, die weder einem allgemeinen Sollen noch einem individuellen Wünschen gehorchen. Also nicht nochmals Aristoteles gegen Kant, sondern eine eigene Form von responsiver Ethik.


Copyright
5-7
Copyright
9-14
Moral als Problem

Waldenfels Bernhard

Copyright
15-34
Copyright
35-89
Copyright
90-99
Zwittergestalten der Moral

Waldenfels Bernhard

Copyright
100-118
Copyright
119-138
Anspruch und Anrecht

Waldenfels Bernhard

Copyright
139-173
Moral und Macht

Waldenfels Bernhard

Copyright
174-192
Verletzende Gewalt

Waldenfels Bernhard

Copyright
193-217
Friedenskräfte

Waldenfels Bernhard

Copyright
218-316
Copyright
317-334
Zeit des Ethos

Waldenfels Bernhard

Copyright
335-342
Copyright
343-346
Copyright
347-354

This document is unfortunately not available for download at the moment.

Not implemented yet !