Alles Seiende hat diese Gebundenheit, damit auch der Mensch. Im Zentralen heißt aber Menschsein: Offensein, Freisein, in die Offenheit der Freiheit und nicht in die Bindung der Heimat eingelassen sein. Gerade diesen Aus-stand nennt Heidegger die Ek-sistenz, d.h. zwar nicht bindungslos sein, aber doch auf verschiedene Art zu jeder Bindung, in der wir schon stehen, Stellung nehmen zu können als Entscheidung zu ihr oder auch gegen sie, dann aber in der Suche nach neuer Verbindlichkeit; im Weggang von ihr ist sie immer vorausgesetzt, und so ist Freiheit auch immer Befreiung. Die Befreiung behält das, von dem sie sich befreit, immer bei sich: die Ek-sistenz geschieht im Durchbruch und Ausbruch aus der In-sistenz, die die beständige Bedingung ihrer Möglichkeit bleibt. Der Weggang von der Heimat beseitigt nicht ihre bleibende Bedeutung für den Weggehenden. Bei Nietzsche steht die Klage "Weh dem, der keine Heimat hat" (neben der Preisung "Wohl dem, der eine Heimat hat") unmittelbar bei der Rühmung und der Preisung des "Genuesers" (Kolumbus), der sein Schiff ins schlechthin Offene hinaustreibt, wo nur das "Auge der Unendlichkeit" ihn anblickt und er sie erblickt." /> Ein Versuch über Herkunft und Zukunft in der "Frömmigkeit des Denkens" im Hinblick auf Martin Heidegger - Müller Max | sdvig press

Ein Versuch über Herkunft und Zukunft in der "Frömmigkeit des Denkens" im Hinblick auf Martin Heidegger

Max Müller

pp. 235-251


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